Museum

Das Neuberin-Museum erwuchs aus den Aktivitäten des Vogtländischen Vereins für allgemeine und spezielle Naturkunde zu Reichenbach und Umgebung, der schon 1875 am heutigen Standort ein Museum einrichtete. Das Haus selbst zählt zu den ältesten Profangebäuden Reichenbachs, seine Grundmauern stammen zum Teil aus dem 13. Jahrhundert; von 1692 bis 1854 diente es als Gerichtshaus.

Der Museumsbau ist zugleich das Geburtshaus der Friederike Caroline Neuber (1697-1760), eine der bedeutendsten Persönlichkeiten des 18. Jahrhunderts und berühmteste Tochter Reichenbachs i.V., welcher eine eigene Dauerausstellung gewidmet ist. Die 'Neuberin' wie sie respektvoll genannt wurde, war eine für ihre Zeit ungewöhnlich emanzipierte Frau und Anhängerin der Aufklärung. Sie betätigte sich als Schauspielerin, Autorin, Leiterin einer eigenen Theatertruppe und v.a. als Theaterreformerin. Als solche wirkte sie maßgeblich an der Einführung des bürgerlichen deutschen Theaters (‚Deutsches Nationaltheater') mit. So brachte sie 1748 Lessings Erstlingswerk 'Der junge Gelehrte' zur Uraufführung und leitete damit eine deutsche Theatertradition ein, die bis in unsere Gegenwart wirksam ist.

Gegenstand einer weiteren Dauerstellung ist die spannende, mehr als 800-jährige Reichenbacher Orts- und Stadtgeschichte, in die anhand zahlreicher Bild-, Schrift-, Druck und Sachzeugen sowie Modelle (u.a. Stadtmodell anno 1740) Einblick gegeben wird.

Wechselnde Sonderausstellungen mit regionalen und überregionalen Themen (u.a. Kunst) sowie wechselnde Weihnachtsausstellungen vervollständigen die Dauerausstellungen.

Auf Anfrage kann auch das rd. 500 Meter vom Neuberin-Museum entfernte Schaudepot im Zentralmagazin der Reichenbacher Museen besichtigt werden. Hier sind industriegeschichtlichen Sammlungen zur Reichenbacher Textilindustrie (mit zahlreichen Textilmaschinen), zum Reichenbacher Druck- und Verlagswesen - Reichenbach war Standort des größten DDR-Verlages für Kalender und Postkarten gewesen - und zum Reichenbacher Bahnhof zu sehen.

Hervorzuheben ist auch die umfangreiche Kunstsammlung, deren Schwerpunkt auf den bildenden Künstlern des nördlichen Vogtlandes liegt.