Ausstellung

Darum geht es in der Ausstellung

Die Künstlerin Regina Franke wurde 1953 in Zwickau geboren. Ihr künstlerischer Weg begann 1973 als Mitglied des Förderstudios für Grafik in der Galerie am Domhof Zwickau. Nach Ende ihrer Tätigkeit als Leiterin der Galerie am Domhof erfolgte 1984 die Aufnahme in den Verband bildender Künstler der DDR. Seither ist sie sich selbst, ihrer Kunstauffassung und ihrer Heimatstadt stets treu geblieben. Regina Frankes bevorzugtes Sujet, sei es in großformatigen Mischtechniken oder persönlichen Exlibris, ist der Mensch sowie – mit ihm verbunden – alle Schattierungen menschlicher Emotionen. Einfühlsam appelliert sie an die Betrachtenden ihrer Werke, Anteil zu nehmen und Menschlichkeit zu zeigen. Die Künstlerin entwickelte hierfür eine ganz eigene, ästhetische Bildersprache mit hohem Wiedererkennungswert. Dazu erfasst sie ausschließlich das Wesentliche. Alles für die Kernaussage Unnötige wird fortgelassen und damit eine Steigerung der Wirkung erzielt. So haben ihre Figuren keine Gesichtszüge, die dem Betrachtenden verraten, wer genau dargestellt ist. Auch der Ort, an dem sich die Person befindet, wird nicht definiert. Durch diese bewusste Verallgemeinerung wird erreicht, dass sich Jede und Jeder angesprochen fühlt und mit der Figur im Kunstwerk identifizieren kann. Zum Teil lässt sich Regina Franke von literarischen Vorlagen inspirieren. Beispiele hierfür sind ihre Arbeiten zu Gedichten von Kurt Tucholsky oder die feinfühligen Kunstwerke, in denen sie die schmerzlichen Erfahrungen der Protagonistin aus dem Roman „Ditte Menschenkind“ des dänischen Schriftstellers Martin Andersen Nexö thematisiert. Diese Werke bilden nun einen zentralen Aspekt der aktuellen Retrospektive in der Galerie am Domhof.