Museen
Gedenkstätte Hoheneck
Historisches Gebäude/Ensemble
Stollberg/Erzgebirge OT Hoheneck
An der Stalburg 6/7,
09366 Stollberg/Erzgebirge
OT Hoheneck
Telefon: +49 37296 859360
Kurz gesagt
- 1864–2001 Haftort mit doppelter Diktaturgeschichte in Nationalsozialismus und SBZ/DDR
- 1950–1989 zentrale Frauenhaftanstalt der DDR und berüchtigt für extreme Haftbedingungen
- Heute Lern- und Gedenkort mit verschiedenen kulturellen Angeboten
- Dauerausstellung mit Schwerpunkt auf die DDR-Zeit, Haftschicksale, Haftarbeit und Haftbedingungen
- Führungen im erhaltenen historisch-authentischen Ort im Zellenhaus
Programm & Mehr zum Museum
Museen
Im Jahr 1864 wurde an der Stelle einer ehemaligen Schlossanlage die königlich-sächsische Landesanstalt als Weibarresthaus in Betrieb genommen. Nach umfangreichen Baumaßnahmen 1886/87, bei denen das Gefängnis sein heute noch erkennbares Erscheinungsbild erhielt, saßen hier über sechs Jahrzehnte männliche Gefangene ein. Im Kaiserreich saßen hier aufgrund der Sozialistengesetze verfolgte Gewerkschafter und Sozialdemokraten in Haft. Im Nationalsozialismus diente das Gefängnis zur Inhaftierung von politischen Gegnern sowie jenen, die als „unwertes Leben“ gebrandmarkt wurden. Zwischen 1945 und 1950 blieb Hoheneck unter sowjetischer Justizverwaltung ein Strafgefängnis für Männer. Am 11. Februar 1950 erfolgt der Bruch: Nach der Räumung kommen über 1.100 inhaftierte Frauen sowie 30 Kleinstkinder aus dem Speziallager Sachsenhausen nach Hoheneck. Die Strafvollzugsanstalt/Strafvollzugseinrichtung Hoheneck war fortan das zentrale und größte Frauengefängnis der DDR. Frauen, die im SED-Regime wegen politischer Delikte in Haft kamen für versuchte Republikflucht oder Ausreiseanträge, Opposition und Systemgegnerschaft, eine unangepasste Lebensweise oder für ihren Glauben, wurden hier gezielt mit kriminellen Strafgefangenen gemischt. Die Haftbedingungen waren brutal, die Zustände oft katastrophal. Neben Gewalt und psychischer Demütigung mussten die Frauen auch Kälte, Hunger und harte Haftarbeit über sich ergehen lassen. Heute erinnert die Gedenkstätte Hoheneck mit Unterstützung der Stiftung Sächsische Gedenkstätten sowie des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien an das Leid all jener, die in den beiden Diktaturen, insbesondere in der DDR-Diktatur, schweres Unrecht erleiden mussten.

Öffnungszeiten
-
Mittwoch
bis
Samstag
10.00 bis 16.00 Uhr
Besondere Informationen
Eine Besichtigung ist während der Öffnungszeiten ausschließlich nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Nutzen Sie hierfür bitte das Buchungssystem auf der Website der Gedenkstätte.
Außerhalb der oben genannten regulären Öffnungszeiten sind Führungen auf Anfrage möglich.
- Haltestelle
- Verkaufsangebot
- Parkplatz