Dass ein Künstler zu Lebzeiten ein Museum erhält, ist äußert selten: 2001 wurde dies dem Maler und Grafiker Heinz Tetzner (1920–2007) in Gersdorf zuteil. In der Gemeinde am Fuße des Erzgebirges wurde Tetzner geboren, hier hatte er für Jahrzehnte sein Atelier, hier starb er. Die enge Verbindung des Künstlers mit dem Ort, der Landschaft und den Menschen, die seine Arbeiten trägt, ist im einstigen Mühlentrakt des Vierseitenhofes „Hessenmühle“ an einem Querschnitt seines mehr als 6.000 Aquarelle, Druckgrafiken, Gemälde und Zeichnungen umfassenden Werkes zu sehen. Prägend für den Maler war die Begegnung mit Werken der „Brücke“-Künstler Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein und Erich Heckel. Ihnen fühlte sich Heinz Tetzner verwandt und schuf in Ablehnung der DDR-Kunstdoktrin eine „verfeinerte Kunst des Expressionismus“. Tetzner war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse und weit über die Grenzen Sachsens und Deutschlands bekannt. So waren seine Werke bereits in New York, Chicago, München und Berlin zu sehen.