Ausstellung

Darum geht es in der Ausstellung

Stein gewährt von allen Seiten eine sehr interessante auch von Mahlern häufig benutzte Ansicht ... heißt es 1824 bei August Schumann im Vollständigen Staats-, Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen. Damit machte der Vater des in Zwickau geborenen Komponisten Robert Schumann auf ein Phänomen aufmerksam, das in jener Zeit allerorten in Europa zu beobachten war und das als Geburtsstunde des modernen Tourismus bezeichnet werden kann: Man reiste mahlerisch. Seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wandelte sich das Verhältnis des Menschen zur Natur, die nun als s c h ö n wahrgenommen werden konnte. Zugleich gewann man einen neuen Zugang zur G e s c h i c h t e. Burgen- und schlösserreiche Gegenden wie das Zwickauer Muldenland verbanden beide Aspekte auf geradezu ideale Weise und zogen zahlreiche Reisende an. Künstler und zeichnende Amateure verbreiteten über illustrierte Publikationen, Grafikmappen und Einzelblätter diese Ansichten und prägten das Bild der Region nachhaltig. Die Ausstellung, die sich in drei Teile gliedert, und der begleitende Katalog präsentieren erstmals in diesem Umfang mehr als 180 grafische Arbeiten, die seit ca. 1760 bis 1920 zwischen Stein und Wolkenburg entstanden.