Ausstellung

Darum geht es in der Ausstellung

Simone Mende, die Kuratorin dieser Sonderausstellung, verbrachte ihre Kindheit im Haus an der Zschopau und war schon immer fasziniert von den textilen Welten. Zu manchen der für die Ausstellung vorgesehenen Fotografien Cathrin Seiferts hatte sie sofort eine Vorstellung, welches Muster, welche Farbe und welches Material zu ihnen passen könnten. Hilfreich für das Auffinden der ausgewählten Stoffe war die Tatsache, dass das Musterarchiv der Weberei Tannhauer seit zwei Jahren vollständig in einer Datenbank dokumentiert ist. Die damit in kurzer Zeit zusammengetragenen Webproben korrespondieren zum Teil auf so treffende Weise mit den Motiven auf den Fotos, dass das Betrachten Gänsehaut verursacht. Hinsichtlich der Präsentation entschieden Simone Mende und Cathrin Seifert sich für eine unerwartete Lösung: Die Fotografien werden als Drucke auf Büttenpapier von Hahnemühle und ohne Glas gezeigt, was ihnen einen haptischen Effekt verleiht und sie den ausgestellten Webproben nahebringt. Die Stoffe dagegen werden von Glas geschützt, denn sie sind unwiederbringlich. So wird zum einen ihre Fragilität und zum anderen ihr Bezug zu den Bildmotiven verdeutlicht. An den Stoffen befinden sich noch die ursprünglichen Etiketten; auch an der Größe der Webproben wurde nichts geändert. Die Fotografien zeugen vom poetischen Blick der Fotografin und vom sicheren Umsetzen der spontanen Vision. Gerade das Alltägliche – auf einem Spaziergang oder auf dem Weg zur Arbeit gesehen – erhält durch Cathrin Seiferts Perspektive einen neuen Aspekt. Zusammen mit Simone Mendes gefühlvoller Auswahl der Stoffe steigern sich beide in ihrer Wirkung: Fotografie und Webkunst.