Ausstellung

Museum Bautzen – Muzej Budyšin

»Denken im Zwiespalt«

Zum 200. Geburtstag des Philosophen Rudolph Hermann Lotze

Bautzen 19.05.2017 - 24.09.2017

Darum geht es in der Ausstellung

Heute in Deutschland fast vergessen, galt Lotze noch bis in die 1920er Jahre als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen des 19. Jahrhunderts. Hermann Lotze lebte in einer Zeit, in der die mechanischen Wissenschaften (heutzutage versteht man darunter die Naturwissenschaften im Allgemeinen) ihren Siegeszug um die Welt hielten. James Watt hatte beispielsweise die Dampfmaschine entscheidend weiterentwickelt. Anschließend an die technischen Revolutionen dieser Epoche änderte sich auch die Denkweise vieler Philosophen. Sie stellten sich immer mehr Fragen: Aus welchen materiellen Stoffen und Einzelteilen sind die Erscheinungen der Welt aufgebaut? Welchen physikalischen Gesetzen gehorchen sie und wie würden sie funktionieren, wenn man ihren Aufbau veränderte? Welcher Mechanismus steckt dahinter? Der studierte Mediziner Lotze nahm diese Art der Fragestellung auf und führte sie weiter aus. Aber er fragte sich auch: Ist das sie einzige Möglichkeit der Erklärung? Hilft die mechanische Weltsicht auch bei den Erscheinungen der menschlichen Seele weiter und bei allem was damit zusammenhängt, wie Kultur und Geistesleben? Lotzes Hauptinteresse galt dabei immer der Frage nach dem Menschen. Er führte den Begriff des Wertes in die Philosophie ein und wurde zum wichtigen Anreger für Denker des beginnenden 20. Jahrhunderts, für die Phänomenologie, den Neukantianismus und den Pragmatismus. In Amerika gilt er noch heute als einer der wichtigsten deutschen Philosophen.

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Ausstellungsort

Öffnungszeiten

  • April bis September
    Dienstag bis Sonntag
    10.00 bis 17.00 Uhr
  • Oktober bis März
    Dienstag bis Sonntag
    10.00 bis 18.00 Uhr

Besondere Informationen

Montags (außer an Feiertagen) sowie am 24. und 31. Dezember bleibt das Museum geschlossen.