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Tuchfabrik Gebr. Pfau

Crimmitschau

Eröffnung der neuen Dauerausstellung „Textil.Welt.Stadt Crimmitschau“

Am Pfingstsonntag eröffnete die Sächsische Kulturstaatsministerin Barbara Klepsch die neue Dauerausstellung der Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau.

  • Eine Frau und zwei zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten stehende Männer durchtrennen mit Scheren ein orangefarbenes Band, an dem zwei orangefarbene Luftballons befestigt sind.
  • Eine Frau und zwei zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten stehende Männer stehen vor einer großen Vitrine, in der Textilien präsentiert werden.
  • Von hinten sind eine Frau und zwei zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten stehende Männer zu sehen, die ein Ausstellungsmodul betrachten.
  • Eine Frau steht vor einer mit Bildern und Texten sowie zwei Monitoren ausgestatteten Ausstellungswand.
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Nach fünfjähriger Planungsphase wurde am Pfingstsonntag, 19. Mai 2024, die neue Dauerausstellung „Textil.Welt.Stadt Crimmitschau“  der Tuchfabrik Gebr. Pfau eröffnet.

Durch den zur sachsenweiten Eröffnung des Internationalen Museumstages stattfindenden Festakt führte die Geschäftsführerin des Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum, Dr. Susanne Richter. Es sprachen die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus, Barbara Klepsch, der Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Crimmitschau, André Raphael, und die Direktorin der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, Katja Margarethe Mieth. Eine Einführung in die neue Dauerausstellung gab Museumsleiter Philip Kardel.

Die Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau ist eine ehemalige Volltuchfabrik mit einem original erhaltenen Gebäude- und einem größtenteils funktionsfähigen Maschinenbestand. Seit Stilllegung der Fabrik 1990 steht das Gebäude- und Maschinenensemble unter Denkmalschutz; der 1993 gegründete Förderverein Westsächsisches Textilmuseum kümmerte sich ehrenamtlich um die Bewahrung dieses europaweit einzigartigen industriekulturellen Erbes. Seit Januar 1999 gehört die Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau zum Zweckverband Sächsisches Industriemuseum.

Ein Meilenstein auf dem Weg zu einem vollwertigen Museum war die Ernennung der Tuchfabrik zu einem Satellitenstandort der der 4. Sächsischen Landesausstellung „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“ im Jahr 2020. Hierfür wurde mit der schrittweisen Sanierung des ehemaligen Spinnereigebäudes erstmals ein durchgehend zugängliches, barrierearmes Empfangsgebäude für den ganzjährigen Museumsbetrieb geschaffen. Seither verfügt die Tuchfabrik nicht nur über ein großzügiges Foyer mit Kassen- und Cafébereich, sondern mit dem Selfaktorensaal erstmals über einen barrierefrei zugänglichen Maschinensaal der Spinnerei, der selbsterklärend frei besucht werden kann, während alle anderen ehemaligen Produktionsbereiche nur mit Führungen zugänglich sind. Zudem wurde ein Ausstellungsraum geschaffen, der nun die neue Dauerausstellung „Textil.Welt.Stadt Crimmitschau“ präsentiert.

Die zentralen Kapitel der neuen Dauerausstellung widmen sich den textilen Rohstoffen, den Techniken zur Herstellung der textilen Flächen sowie den textilen Produkten – insbesondere der Mode und Konfektion im 20. Jahrhundert. Die Besonderheit eines Volltuchwerkes, das alle Produktionsschritte von der Faser bis zum edlen Tuch an einem Ort vereint, werden anschaulich erläutert. Schaufenster erweitern den Blick in gegenwärtige Facetten der sächsischen Textilindustrie. Die Geschichte der ortsansässigen Textilproduktion wird eng mit der Sozial- und Stadtgeschichte Crimmitschaus verknüpft. Die Tuchfabrik Gebr. Pfau wird damit nicht nur zu einem neuen Forum für Textil.Industrie.Kultur in Mitteldeutschland, sondern auch zum Gesprächsraum für Zukunft und Geschichte der Stadt selbst.

Finanziert wurde die Ausstellung durch Mittel der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen, des Zweckverbandes Sächsisches Industriemuseum, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Sparkasse Zwickau, des Sächsischen Oberbergamtes, der Stadt Crimmitschau und des Fördervereins Westsächsisches Textilmuseum.