Ausstellungen
Das Auge des Arbeiters
Arbeiterfotografie und Kunst um 1930Zwickau 23.05.2014 - 03.08.2014
Darum geht es in der Ausstellung
In Momentaufnahmen von unten belichtet die Ausstellung die Weimarer Republik. Sie lenkt den Blick auf bisher kaum wahrgenommene Akteure im Spannungsfeld zwischen privater Medienkultur und linker Propaganda: Arbeiter, Handwerker und Kleinbauern, die um 1930 ihre Lebenswelt fotografierten. Mit ihrem Alltag bildeten sie soziale wie politische Konflikte ab und trugen damit zu deren agitatorischer Inszenierung in der Parteipresse bei. So erweisen sich die Amateuraufnahmen vom Beginn der Medienmoderne als Vorboten sowohl der DDR-Fotokultur als auch der heutigen Bilderflut des Internets. In der Ausstellung treten die Arbeiterfotografien in einen Dialog mit Malerei und Grafik der Neuen Sachlichkeit und des Kritischen Realismus. Der Fokus liegt hierbei auf Sachsen. Aufnahmen von Arbeiterfotografen wie etwa Wilhelm Zimmermann und Walter Ballhause werden in übergreifenden Themenbereichen Werken von bildenden Künstlern gegenübergestellt. Zu sehen sind u. a. Gemälde und Grafiken von Otto Dix, Wilhelm Lachnit und Käthe Kollwitz. Zudem werden politische Fotomontagen von John Heartfield gezeigt. Ein Mittler zwischen den Welten war der Betonbauer Albert Hennig (19071998). Er wagte 1932 am Dessauer Bauhaus den Sprung vom proletarischen Amateurfotografen zum Reklamemann. Als Künstler zu arbeiten, sollte ihm jedoch erst sehr viel später gelingen. Die Kunstsammlungen Zwickau bewahren Hennigs ebenso umfangreichen wie außergewöhnlichen Nachlass.
Ausstellungsort
Lessingstraße 1
08058 Zwickau
Telefon: +49 375 834510
E-Mail: kunstsammlungen@zwickau.de
Besondere Informationen
Im Rahmen einer geplanten, umfassenden Sanierung bleibt das Museum ab 1. Juli 2024 für mindestens vier Jahre geschlossen.
Ab 25. Januar 2025 zeigt sich die Galerie am Domhof als ZwischenRAUM für die Kunstsammlungen Zwickau.