Ausstellungen
Nichts als Staub
Chemnitz OT Klaffenbach 01.03.2025 - 22.07.2025
Darum geht es in der Ausstellung
Staub ist der Urzustand aller Materie und allen Lebens. Vulkane stauben, die Sonne staubt, auf dem Mond liegt Staub. Keramischer Staub bildet den Ton und die Glasuren. Toxischer Schwermetallstaub schwimmt im verbrauchten Motorenöl. Der Glasurenstaub schmilzt in der Temperatur von Lava, der Altölstaub saugt sich mit dem Öl in Papiere. Beide Prozesse ähneln sich im Ergebnis, welches „geworden“ sein soll, nicht „gemacht“ – wie Barbara und Wolf Kahlen es jeweils auf verschiedene Art anstreben. Teeschalen stellen einen besonders hohen Anspruch an die Keramik, sind Einzelstücke, Kunstwerke mit über Schönheit hinausgehenden rituellen Funktionen. Seit Jahrtausenden werden sie in Ostasien geschätzt. Die 82-jährige Barbara Kahlen hat die alten, vergessenen Urglasuren der Chinesen, der Koreaner und Japaner auf persönliche Art und in akribischen Versuchen über 40 Jahre zum Leben erweckt. Barbara Kahlen hat erst jetzt, gegen Ende ihres Lebens, zugelassen, dass ihre Kunstwerke öffentlich werden. Bisher haben nur Kenner und Sammler durch Mundpropaganda zu ihr gefunden. Der 84-jährige Wolf Kahlen hinterlässt mit langem Haarpinsel auf saugenden Papieren „Spuren“ von chemiestaubgeschwängertem Autoöl. Diese naturfeindliche, unliebsame Mischung wandert mit dem Öl im Laufe von Tagen oder Wochen – bis zum Stillstand – in die Papiere. „Naga“ sind im buddhistischen Denken die „Hüter der Erdschätze“ (Steine, Gold, Öl etc.). Die grauen Spuren kristallisieren zu feinsten Strukturen und erscheinen wie Beispiele von Chaostheorien. Die Teeschalen wie auch die Altölzeichnungen sind: Nichts als Staub.
Ausstellungsort
Wasserschloßweg 6
09123 Chemnitz
OT Klaffenbach
Telefon: +49 371 266350
E-Mail: wasserschloss@c3-chemnitz.de
Öffnungszeiten
-
Dienstag
bis
Sonntag
11.00 bis 17.00 Uhr
Besondere Informationen
An Feiertagen öffnet das Wasserschloss Klaffenbach von 11.00 bis 17.00 Uhr.