Ausstellung

Darum geht es in der Ausstellung

Willy Maywald (1907 bis 1985) gehörte nach 1945 international zu den bedeutendsten und kreativsten Vertretern der Modefotografie. Er, dessen Credo "Faire vite et bien" lautete und der wie kein anderer die Ausleuchtung mit Tages- und Kunstlicht gleichermaßen perfekt beherrschte, wurde von seinen Kollegen als der "Meister der Poesie" bezeichnet. Geboren in der niederrheinischen Stadt Kleve als Sohn einer wohlhabenden Hoteliersfamilie, lebte und arbeitete er seit den 1930er Jahren in Paris, wo er u. a. für den Modeschöpfer Robert Piquet und Zeitschriften wie "Femina" und "Vogue" tätig war. Eine abrupte Unterbrechung erfuhr sein Erfolg versprechendes Wirken durch den 2. Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr nach Paris 1946 konnte Willy Maywald an seine ersten Erfolge anknüpfen. Er fotografierte für das Modehaus Dior, dessen Kreationen den Modetrend weltweit bestimmten, Jacques Fath, Pierre Balmain, Jacques Heim, Jean Dessés, Paquin, Jacques Griffe oder den spanischen Couturier Christobal Balenciaga. Viele Aufnahmen entstanden in luxuriösen Interieurs und widerspiegeln jene großbürgerliche bzw. aristokratische Eleganz, die die Haute Couture jener Zeit auszeichnete. Für seine Inszenierungen von Ball- und Abendroben von Dior, Fath oder Heim suchte er gelegentlich den Hof und die Schlosstreppe von Versailles auf. Andere Aufnahmen entstanden vor Luxuskarossen und bestätigten den gesellschaftlichen Status der Mode. Weitere Serien entstanden im Freien, in den Straßen von Paris, vor Schaufensterauslagen, in Cafés und Arkaden als Bühne für die Inszenierungen. Über den üblichen Rahmen der Modefotografie hinaus gingen jene Reportagen, die Maywald für die Modehäuser Dior und Fath aufnahm und die Einblicke gewähren in die internen Arbeitsabläufe der Modeherstellung ? von der Auswahl des Stoffes bis zum Defilé auf dem Laufsteg.