Museum

Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Ethnographische Sammlungen Sachsen

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Dresden

Museum für Völkerkunde Dresden im Japanischen Palais, Palaisplatz 11, 01097 Dresden
Telefon: +49 351 49142000

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Kurz gesagt

  • Damaskuszimmer

Programm & Mehr zum Museum

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Das Japanische Palais liegt anmutig am Neustädter Elbufer und wird oft überstrahlt von der berühmten Altstadtseite. August der Starke (1670–1733) plante hier, seinen Traum von einem Porzellanschloss zu verwirklichen, und beauftragte die führenden Dresdener Architekten Pöppelmann, de Bodt, Longuelune und Knöffel mit dem Umbau. Die imposante Vierflügelanlage zählt mit ihrer Bauplastik im chinoisen Stil und ihren pagodenähnlichen Dächern zu den Meisterwerken des Dresdener Barock. Allerdings wurde die Vision vom Porzellanschloss mit Dächern und Interieur aus feinstem Porzellan nie verwirklicht. Ab 1721 zogen hier die königliche Kunstkammer, später die Porzellansammlung und ab 1785 die antiken Skulpturen, die Münzsammlung und die kurfürstliche Bibliothek ein. Bis zur teilweisen Zerstörung im 2. Weltkrieg nutzte die Sächsische Landesbibliothek die Räume. Seit 1957 hat das Museum für Völkerkunde sein Domizil im Japanischen Palais. Auch die Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden zeigen hier Sonderausstellungen. Aktuell sind die Dauerausstellungen der Ethnographischen Sammlungen Sachsen im Japanischen Palais geschlossen. Die 2022 neu eröffnete Präsentation des umfassend restaurierten Damaskuszimmers und die angrenzende Ausstellung gewähren jedoch Einblicke in Damaszener Gastfreundschaft im 19. Jahrhundert sowie in unterschiedliche öffentliche und private Formen der Gastfreundschaft weltweit. Der Empfangsraum eines vornehmen Damaszener Wohnhauses diente der Bewirtung von Gästen. Die original erhaltene, reich dekorierte Wand- und Deckentäfelung ist im Stil des sogenannten Türckischen Rokoko gearbeitet. Neben geometrischen und floralen Ornamenten finden sich Malereien von Blumenbuketts, Obstschalen sowie stilisierten Landschafts- und Stadtansichten. Einige Inschriften geben die Verse eines überkonfessionellen frommen Gedichtes wieder. Sie enthalten auch ein Datum, das dem Jahr 1810 entspricht und wahrscheinlich die Entstehungszeit des aus mehr als 100 Teilen bestehenden Zimmers angibt. Karl Ernst Osthaus, der Gründer des Folkwang Museum Essen, hatte es bestellt, und so gelangte das Zimmer 1899 von Damaskus nach Deutschland. Zunächst in seinem Wohnhaus in Hagen gelagert, wurde es nach Osthaus’ Tod dem Museum für Völkerkunde Dresden geschenkt. Nur sehr wenige Museen außerhalb des Orients bieten Vergleichbares, die im Orient selbst erhaltenen Zimmer dieser Art wurden größtenteils überarbeitet, das heißt umgebaut oder übermalt. Die Ausstellung zum Dresdener Damaskuszimmer knüpft damit auch an die Sammlungstradition der „Türckischen Cammer“ im Residenzschloss Dresden an. In der dortigen Rüstkammer können in einer beeindruckenden Präsentation neben prunkvollen Waffen und Gewändern kunstvoll geschnitzte und bemalte lebensgroße Pferde sowie die prächtigen Teile osmanischer Staatszelte bewundert werden. Um den Einblick in die Ethnographischen Sammlungen Sachsen zu erweitern, ist auch eine Reise nach Leipzig und Herrnhut empfehlenswert. In den dortigen Museen der Ethnographischen Sammlungen Sachsen werden andere, ebenso faszinierende Eindrücke vermittelt.

Lernen & Erleben


Öffnungszeiten

  • Dienstag bis Sonntag
    10.00 bis 18.00 Uhr

Besondere Informationen

Zu Sonderöffnungszeiten an Feiertagen informieren Sie sich bitte auf der Website der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.


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