Am 10. November 2025 hat die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus Barbara Klepsch in Dresden den zehnten Sächsischen Museumspreis verliehen.
Der mit 20.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an die KohleWelt – Museum Steinkohlenbergbau Sachsen, Oelsnitz/Erzgebirge. Das Museum wird damit für die hervorragende Gesamtleistung der umfassenden Neugestaltung der Dauerausstellung gewürdigt. Kulturministerin Barbara Klepsch: „Der Hauptpreisträger, das ‚KohleWelt – Museum Steinkohlenbergbau Sachsen‘, hat sich als ein beeindruckender touristischer Anziehungspunkt mit Angeboten für unterschiedliche Zielgruppen entwickelt. Für viele Menschen in Sachsen ist zwar die Geschichte der Braunkohle bekannt. Dass auch die Steinkohle einen wichtigen Teil der Industriegeschichte darstellt, wird in der Ausstellung eindrucksvoll vermittelt. Dabei gelingt es dem kleinen Museumsteam hervorragend, diese Industrie aus sehr unterschiedlichen Perspektiven anschaulich darzustellen. Großartig!“
Das Schloss & Stadtmuseum Hoyerswerda erhält einen mit 5.000 Euro dotierten Spezialpreis des Sächsischen Museumspreises 2025. Gewürdigt wird das mutige Konzept in der Verbindung von Schloss & Stadtmuseum mit dem Zoo, welches in dieser Form selten ist. Mit sehr guter Vermittlungsarbeit entstand ein lebendiger Museumsort für die Stadtgesellschaft, der die Gäste willkommen heißt. Besonders hervorzuheben ist der Einsatz des Museums für historische Themen wie das Dokumentationszentrum Kriegsgefangenlager Elsterhorst oder die Verknüpfung mit der sorbischen Geschichte.
Mit einem weiteren, ebenfalls mit 5.000 Euro dotierten Spezialpreis wird das Grassi Museum für Angewandte Kunst, Leipzig, ausgezeichnet. Dieses Museum schafft es seit vielen Jahren, seine bedeutende Rolle national und international auf hohem Niveau zu halten und durch die Aufnahme von Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit gezielt weiterzuentwickeln. Im Jubiläumsjahr 2024 wurde die ganze Bandbreite der außergewöhnlichen Professionalität noch einmal besonders deutlich. Dabei gelingt es dem Museum, die Besucherinnen und Besucher mit partizipativen Angeboten sehr gut in die Ausstellungen einzubeziehen.
Seit 2007 verleiht das Kulturministerium alle zwei Jahre den Sächsischen Museumspreis für beispielhafte Leistungen in der Museumsarbeit. Dies kann sich sowohl in der langjährigen, qualitätsvollen Museumsarbeit zeigen als auch in innovativen neuen Ansätzen. So werden Museen mit kreativen und beispielgebenden Ideen, die sie auch zu gesellschaftlich relevanten Orten machen, besonders zur Bewerbung ermutigt.
Um den Preis bewerben können sich nichtstaatliche Museen im Freistaat Sachsen, die der ICOM-Museumsdefinition entsprechen und sich an dessen Ethischen Richtlinien sowie den „Standards für Museen“ orientieren. Die Preise werden auf Grundlage der Vorschläge einer unabhängigen Jury vergeben. Der Hauptpreis wird in Würdigung einer hervorragenden Gesamtleistung verliehen. Die beiden Spezialpreise werden für einen herausragenden Einzelbereich der Museumsarbeit vergeben.
Museumspreisträger der vergangenen Jahre
2023
- Hauptpreis in Würdigung der intensiven Auseinandersetzung des Museums mit dem lokalen Umfeld und der Besonderheit des Standorts auch im Hinblick auf die touristische Nutzenstiftung – LOHGERBER MUSEUM & GALERIE Dippoldiswalde
- Spezialpreis in Würdigung der Leistungen, das Museum als gesellschaftlich relevanten Ort zu stärken und den kulturellen Zusammenhalt der Menschen im Dreiländereck zu fördern – Städtische Museen Zittau
- Spezialpreis in Würdigung eines langjährigen, in enger Kooperation mit verschiedenen Fachinstituten durchgeführten Restaurierungsprojektes zur Entölung und langfristigen Bewahrung von polychromen Bildwerken der christlichen Kunst des Spätmittelalters – Kunstsammlungen Zwickau
2021
- Hauptpreis in Würdigung der Entwicklung der Konzeptstudie für den neuen Museumsstandort – Naturkundemuseum Leipzig
- Spezialpreis in Würdigung langjähriger ehrenamtlicher Arbeit und der Wirkung des Museums vor Ort – Deutsches Stuhlbaumuseum Rabenau/Sachsen
- Spezialpreis in Würdigung der Vermittlungsansätze für zeitgenössische Kunst – Neue Sächsische Galerie, Chemnitz
2019
- Hauptpreis – Museum Naturalienkabinett Waldenburg
- Spezialpreis für die hervorragende Restaurierung, Erforschung und Ausstellung der Zittauer Epitaphiensammlung – Städtische Museen Zittau
- Spezialpreis für eine moderne, praxisorientierte und bürgernahe Vermittlung des traditionsreichen technischen Erbes – Deutsches Damast- und Frottiermuseum, Großschönau
2017
- Hauptpreis – ZCOM Zuse-Computer-Museum, Hoyerswerda
- Spezialpreis für den Beitrag des Museums für die Zukunft unserer Gesellschaft – Verkehrsmuseum Dresden
- Spezialpreis für besondere Leistungen des Museums für die Gesellschaft vor Ort – Kulturhistorisches Museum Görlitz
2015
- Hauptpreis – Deutsches Hygiene-Museum Dresden
- Spezialpreis für sammlungsbezogenes Forschen – Museum der bildenden Künste, Leipzig
- Spezialpreis für Inklusion und den Abbau von Barrieren – Bach-Museum Leipzig
2013
- Hauptpreis – GRASSI Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
- Spezialpreis – Kunstsammlungen Chemnitz
- Spezialpreis – Kleinbauernmuseum Reitzendorf, Dresden
2011
- Hauptpreis – Museum Bautzen
- Spezialpreis – Museum Schloss Klippenstein, Radeberg
- Spezialpreis – Adam-Ries-Museum, Annaberg-Buchholz
2009
- Hauptpreis – Museum für Naturkunde Chemnitz
- Spezialpreis – Stadtmuseum Riesa
- Spezialpreis – Karl-May-Museum, Radebeul
2007
- Hauptpreis – Museum der Westlausitz, Kamenz
- Förderpreis – Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen
- Förderpreis – Gellert-Museum Hainichen

